Wer mich kennt, weiß, dass ich ein riesiger Rioja-Fan bin. Einige Male durfte ich die Region und ihre Produzenten bereits besuchen, ob bei Hagel oder brütender Hitze. Eine Woche im Rioja mit Besuchen bei meinen Freunden von La Rioja Alta, Lopez de Heredia und Pujanza war schlichtweg sensationell und ist für immer fest in meinem Wein-Hirn verankert.

Und natürlich hat man seine Lieblinge. Die hat man in der Champagne, im Burgund, im Elsass und Bordeaux, an der Mosel oder in der Toskana – keine Frage. Einer dieser Lieblinge ist La Rioja Alta. Ein Produzent, der es schafft große Mengen von hervorragender Qualität auf die Flasche zu bringen. Gegründet in 1877 zählt das Weingut zur spanischen wie auch internationalen Spitze und steht Jahr für Jahr in den Bestenlisten der Kritiker. Hervorzuheben sind auch die absolut erschwinglichen Preise für diese Qualität, die in anderen Regionen Europas ein Vielfaches kosten würden.

Viña Ardanza – alles zum Wein

Einer meiner Lieblinge des Hauses ist der Viña Ardanza. Ein Dauerbrenner in meinem Keller, in meinem Glas und auf Events oder privaten Abenden. Die Cuvée aus Großteils Tempranillo (80%) und Garnacha (20%) ist Jahr für Jahr ein Highlight der Kollektion und für mich ein wahrer Bargain. Schwer nachzuvollziehen sind für mich die Mengen an 2008 und 2009, die bereits über meinen Gaumen gewandert sind.

Seit kurzem steht nun der 2010 als Reserva Seleccion Especial im Regal und Herrschaftszeiten – wird das mal gut! Mit 2010 haben wir ein wirklich großartiges Jahr im Rioja im Glas, das auch das gute Jahr 2009 klar in den Schatten stellt. Im Gespräch mit dem Weingut selbst heißt es: “Das ist der beste Viña Ardanza, der je vinifiziert wurde.” Ein unglaublich harmonischer, langlebiger Jahrgang, dem es an nichts fehlt für große Weine – ein Jahrhundertjahrgang sei er!

Einige Flaschen habe ich mir gesichert und auch wenn ich mir bewusst bin, dass dieser 2010er aktuell viel viel viel zu jung ist, möchte ich reinschmecken und schauen, wo die Reise hingeht.

Viña Ardanza 2010 – Verkostungsnotiz

Ich hätte ihn morgens öffnen sollen. Direkt nachdem der Korken raus ist, habe ich einen Wein vor mir, der nur vor Vanille und Zigarrenkiste strotzt. Sonst ist da nicht viel. Vielleicht ein wenig Kirsche dahinter. Das wars.

Also ab in die Karaffe und dem Baby Luft geben – denn das ist der Viña Ardanza wirklich – ein Baby. So jung und frisch und überhaupt. Ehrlich gesagt trinkt man ja Rioja oft zu jung. La Rioja Alta erst recht. Wie oft habe ich einen 904 oder 890 vor mir gehabt und gedacht “Junge junge, den hättest du aber noch 5,7,9 Jahre liegen lassen können.” Naja, das Leben ist kein Ponyhof.

Nach 90 Minuten in der Karaffe öffnet sich der stramme Bursche. Etwas reifer in der Frucht als 2009, etwas kraftvoller und dichter als 2009.
Wo anfangs Vanille und Zigarrenkiste war, findet sich jetzt einiges: die Nase ist saftig und frisch. Schwarzkirsche, Walderdbeere, Himbeere und etwas Brombeere auf der Fruchtseite. Dazu gesellt sich eine wunderbar untermalende Würzigkeit. Pfeffer und Rauch, etwas Leder und auch Paprika.
Und natürlich liegt unter allem noch Vanilla und Zigarrenkiste. Und natürlich ist der Gaumen jugendlich, ungestüm und noch weit weg von fertig. Dennoch lässt er sich jetzt schon wahnsinnig gut trinken und genießen. Eine wunderbare Säure- und Tanninstruktur. Ja ein zwar für die Langstrecke aufgebautes, aber noch lange nicht ausgereiftes Gerüst stecken im Viña Ardanza. Langes Finish, präzise mit viel Schwarzkirsche, Würze und Wums! Herrlich. So hatte ich ihn erwartet und so wird er jetzt noch einige Jahre im Keller verbringen, denn: in 5,6,7,8 Jahren wird er scheinen! Klar kann er noch viele Jahre länger, doch dann wird sich sein Fenster allmählich öffnen.

Abschließend muss ich sagen, dass ich das Weingut nicht empor hebe weil die Kinder von Guillermo de Aranzabal, Kopf der Grupo La Rioja Alta, den gleichen Nachnamen tragen wie ich – Bittner, und wir sind leider nicht verwandt oder verschwägert 😉 -, sondern weil die Produkte aus dem Hause La Rioja Alta grandios sind und mich Jahr für Jahr, Jahrgang für Jahrgang, Glas für Glas begleiten werden. Gracias!


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Author

Björn Bittner ist der Gründer von BJR Le Bouquet. Im Magazin beschäftigt er sich mit den Themen Premium-Kulinarik, Luxus und Lifestyle. Bon Vivant!

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