Mal wieder ein Abend wie im Schlaraffenland. Im Schanz wurde ich bei keinem meiner bisherigen Besuche auch nur in einem Gang enttäuscht. Und das Vergnügen beginnt schon beim herzlichen, fast schon familiären Empfang von Frau Schanz, die ihre Gäste mit einer Freude empfängt, wie man es sich vielerorts wünschen würde.
Über das, was Thomas aus der Küche schickt, braucht man eigentlich nicht allzu viele Wort zu verlieren, da sprechen diverse Auszeichnungen und Platzierungen in den Top-Listen der Gourmetwelt für sich.
Dennoch ein, zwei, drei Worte. Zunächst bin ich ein riesiger Fan von Gänseleber und Carabinero. Thomas offensichtlich auch. Diese zwei Produkte durfte ich bereits in diversen Menüs – in völlig unterschiedlichen Konstellationen und Kompositionen – über die letzten 18 Monate wiederfinden.
Im aktuellen Menü setzen eben diese beiden Gänge für mich wieder Maßstäbe. Wobei aber eigentlich vom magischen Trüffel-Ei startend, ein Highlight das nächste jagt. So dass ich mit den Dankesgrüßen in die Küche gerade so hinterher komme.
Besonders spannend war diesmal auch die Tranche vom wilden Steinbutt mit geschmolzenem Kalbskopf, Tomatenkompott und Sauce Bordelaise. Der Steinbutt, natürlich auf die Sekunde – ein tolles Tier muss das gewesen sein, in Kombination mit dem markanten Geschmack des geschmolzenen Kalbskopfes ist eine absolute Offenbarung-wow!
Auch diesmal wieder gab es einen Gang extra eingeschoben: Gebratenes Kalbsbries mit Flusskrebsen, Frühlingsmorcheln, Spargel, Erbse und Holunder. Eye Opening. Riesengroß. Für mich ein Gang, den ich nicht mehr vergessen werde.
So fein, so rund, so perfekt.
Für mich ist das aktuelle Menü das bisher experimentellste Menü. Thomas spielt wunderbar mit den Aromen, komponiert Gerichte, die man beim Studieren des Menüs vielleicht nicht für stimmig errachten würde, die dann am Gaumen auf ganzer Linie überzeugen. Und ich finde er wird immer besser. Auf bereits enorm hohen Niveau, versteht sich.
Und dazu noch wunderbar: Während man sich von einer mundwässernden Gaumenpenetration in die Nächste stürzt, untermalt die – wie ich es als sehr erfrischend empfinde – stets provokante, dabei sehr humorvolle und charmante Sommeliere und Restaurantleiterin Adrienne mit ihrem Team den Besuch im Hause Schanz mit perfektem, reibungslosen Service.
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