Getrieben von Leidenschaft und dem Ziel etwas Besonderes zu schaffen, vinifiziert das Haus Pommery ihre Prestige-Cuvée mit dem Namen Louise.
Louise, heute wohl besser bekannt als Madame Pommery, war die Frau, die Schaumwein aus dem Hause Pommery vor rund 140 Jahren zum ersten Mal als „Brut“ auf die Flasche brachte.
Vor allem in Russland und England liebte man damals Champagner mit sehr hohem Restzuckergehalt von bis zu 100g Zucker pro Liter. Madame Pommery hatte eine andere Vorstellung von Champagner. Sie sollten straffer, puristischer und säurebetonter daherkommen, weshalb sie erstmals 1874 begann ihren Champagner als Brut auszubauen, um so ihre eigene Philosophie von Champagner zu verwirklichen. Bis heute gilt sie als die Mutter der trockenen Champagner.
Das Sortiment dieser Prestige Cuvée wurde nach der traditionellen Louise Brut, um die Louise Rosé und schließlich um die Zero Dosage Version Louise Brut Nature erweitert. Ein konsequenter Schritt, der das Andenken an Madame Pommery nochmals untermalen sollte.
Gekeltert wird dieser feine Tropfen aus Chardonnay- und Pinot Noir-Trauben, die einer Reihe von Grand Cru-Lagen entspringen und ausschließlich in den großen, lohnenswerten Jahrgängen vinifiziert werden.
Frisch verkostet – 2002:
Die Louise aus dem großen Jahrgang 2002 steht in hellem goldgelb im Glas.
Die Nase offenbart feine reife Aprikose, frische Zitronenzeste und roten Apfel auf der Fruchtseite. Nicht dem gegenüber, sondern in wunderbarem Einklang vereint, vielleicht etwas dominierend, paart sich die Frucht mit frischer Brioche und feinen Hefenoten.
Am Gaumen ist die noch junge Dame sehr rund und harmonisch. Ganz wie Madame Pommery herself ist der Champagner sehr elegant, klar und präzise. Mineralisch und komplex am Gaumen. Insgesamt wirklich sexy mit schöner Struktur.
Nach der feinen Nase enttäuscht auch der Gaumen nicht. Butter und Toffee, Honig und frischer Toast im Vordergrund, dahinter feine Frucht und leicht zitrisch. Herrlich eingebundene Säure. Sehr langes Finish.
Getrunken haben wir diese Flasche über rund zwei Stunden. Für mich hat sie sich kontinuierlich weiterentwickelt. Ich habe die 02er Louise schon einmal vergangenen Sommer auf dem Kö Festival probiert, bei genialem Wetter jedoch ohne Luft, aus kleinen Gläsern.
Grundsätzlich gebe ich großen Champagnern, bei entsprechendem Alter, gerne Luft und bleibe im Vergleich auch in diesem Fall dabei: Luft und große Gläser.
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