Mythos Mosel Flashback –

Was man lange plant, wird endlich gut.
So freute ich mich bereits beim ersten Anruf von Marco zum Thema Mythos Mosel auf ein mega Wochenende. Das volle Ausmaß dieses Trips sollte ich jedoch erst am Sonntag verstehen.

So ging es am Freitag Nachmittag mit der wohl stärksten Truppe und geballter Manneskraft auf die Autobahn Richtung Thörnich – unserem Ziel.
Mit an Bord waren keine Geringeren als Axel Biesler, Sebastian Bordthäuser, Marco Kramer und Marco Lindauer. Das konnte also nur groß werden! Zum einen war das eine Truppe, die nur so vor trockenen Sprüchen, astreinem Humor und lupenreinen Statements sprudelte, zum anderen eine Gruppe, die Fachkompetenz vereinte, wie man sie erstmal zusammenkriegen muss.

In Thörnisch angekommen, gab es vor dem Bezug der Zimmer erstmal einen Kabinett feinherb der Weingut Gebrüder Ludwig, in deren wunderbarem Gästehaus wir auch das Wochenende verbringen durften.
Nachdem das Gepäck verstaut und der Gastgeber begrüßt war, wurde erstmal die Kohle angeheizt. Die vorab Kommunikation war so lala, weshalb nun 9 Kilo Fleisch, 2 Kartoffeln, 3 Zwiebeln und 15 Flaschen -davon 12 Rot- auf dem Tisch standen. Also: Vollgas!

So schmeckten wir uns durch Merges, Eddys Mexico-Würstl, Tomahawk, Lammrücken und Entrecote und verkosteten in Fachmanier die mitgebrachten Weine. Spannende Blaufränkische, gereifte Bordeauxs und eine Reihe weiterer Stoff bescherten uns einen richtig tollen Abend. Axels Gurkensalat sorgte dabei für die nötige Würze und passte perfekt zum Absacker des Abends: Marco und ich entschieden uns gegen 02:00 Uhr für eine Spätlese von Thomas Ludwig – und wir konnten mit dem Genießen nicht aufhören. War das ein geiler Stoff! Tolle exotische Frucht, Honig, mineralisch und eine Säure die dich den Wein immer und immer weiter trinken lässt. Ganz stark, Thomas!

Am nächsten Morgen stand für 09:30 Uhr eine Raritätenverkostung bei Christopher Loewen im Weingut Carl Loewen auf dem Programm. Puh. Abfahrt 08:25…aufgestanden um 08:19, Glas Sekt und ab ging es. Und das erstaunlich fit.

Angekommen in Leiwen füllte sich der Garten von Familie Loewen recht schnell mit den geladenen Gästen. Neben unserer Truppe kamen Persönlichkeiten wie Stuart Pigott, Falstaff-Herausgeberin Ursula H., Hr. Eichelmann, Ralf Kaiser, Vijay Sapre, und und und.

Angestoßen mit einer kurzen Begrüßung war das Programm straff, da um 11:00 Uhr der offizielle Start von Mythos Mosel war und wir noch einiges vor uns hatten. Den Start machte Bruno Schmitt mit dem Highlight des Wochenendes, einer Longuich Maximin Herrenberg Auslese aus 1937, die wie eine Eins im Glas stand. Neben diesem ehrfürchtigen Erlebnis blieb mir vor allem Winzer Bruno im Kopf, der sich akribisch auf diesen Moment vorbereitet hatte und eine Reihe spannender Fakten über diesen von ihm vinifizierten Wein mit uns teilte. Unglaublich berührend war zu sehen, wie er auch 80 Jahre nach diesem Vintage noch voller Leidenschaft von seiner Arbeit spricht und die ganze Tafel an seinen Lippen klebte.

Die Verkostung, welche Weine von 1937 bis 2004 ins Glas brachte, zeigte spannenderweise auch, dass trockene Weine, wie die trockene Spätlese aus der Lausrentiuslay von Carl Loewen aus 1996 einen langen Atem haben und super reifen können. Auch der trockene Niedermenninger Herrenberg Kabi vom Hofgut Falkenstein aus 1995!, war ein Riese und noch so unglaublich vital, frisch und spritzig. Mega Stoff!

An dieser Stelle möchte ich mich nochmals bei Chris und seiner Familie für diesen tollen Vormittag bedanken – es war absolut großartig!

Witzigerweise waren wir nach diesen Granaten wieder fit und motiviert für den Tag. Da Nik Weis nur ein paar Meter entfernt war, starteten wir nach dem Verkosten der Carl Loewen-Station durch auf den Urbans-Hof. Die erste Stärkung des Tages gab uns den letzten Energieschub und das Mythos Mosel-Treiben konnte starten.

So wurden am Samstag und Sonntag noch rund 18 Stationen abgeklappert, die eine Reihe bekannter Winzer und Weine und eine Reihe spannender Überraschungen mit sich brachten. Da ich zum einen niemanden vergessen möchte, zum anderen leider nicht alle Stationen besuchen konnte, werde ich nicht im Detail auf einzelne Winzer oder Weine eingehen.

Worauf ich aber abschließend unbedingt eingehen möchte, ist Mythos Mosel ganz allgemein.
Was ist das für ein Fest für Weinverrückte, Weintrinker und Genussmenschen!
Angefangen bei einer unfassbar guten Organisation und Infrastruktur die keinerlei Wünsche offen ließ, über ein tolles Rahmenprogramm mit Partys am Samstagabend, bis hin zu den einzelnen Akteuren ist diese Veranstaltung ein Muss für jeden, der die Mosel oder Weine der Mosel liebt.
Darum gilt ein herzliches Dankeschön den Organisatoren von Mythos Mosel, Thomas Ludwig für die erstklassige Hospitality, Chris Loewen für eine hochspannende Raritätenprobe, allen ausstellenden Winzern für die tollen Weine und Gespräche und meiner genialen Truppe!

Ich freue mich jetzt schon auf das nächste Jahr und kann jedem der dieses Jahr nicht dabei war nur sagen: Hin da! Und auf keinen Fall verpassen!

Author

Björn Bittner ist der Gründer von BJR Le Bouquet. Im Magazin beschäftigt er sich mit den Themen Premium-Kulinarik, Luxus und Lifestyle. Bon Vivant!

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