Endlich konnte ich diese Bildungslücke schließen. So ging es letzte Woche ans in gelb erstrahlende Zalto, mit Cristal 2007.
Nach dem öffnen war sofort klar: der muss viel wärmer werden und braucht Luuuuft.
Also einmal genippt – sehr zurückhaltende Nase, etwas Frucht von Pfirsich und das wars dann auch. Am Gaumen prickelnde, sehr präsente Säure.
Also rein ins Zalto Burgund um ihm Luft und Temperatur zu geben. Nach rund 30 mins begann er sich zu öffnen. Allerdings war das immer noch nicht so groß wie ich es für diesen Namen erwartet hatte.
Grüner, knackiger Apfel, Birne und Steinfrucht auf der Fruchtseite. Dazu Hefe und Toast. Am Gaumen sehr fein, mineralisch und dennoch weiterhin zurückhaltend.
Dann reichte es mir: ich karaffierte die Flasche und gab ihm zwei Stunden in der Karaffe.
Und dann ging die Lutzi ab. Wow. Ein nahezu komplett anderer Wein war da nun im Glas. War er bisher fast schon schüchtern und feminin, zeigte der Cristal nun was Phase ist.
In der Nase grüner Apfel, Zitronenkuchen, Nuss, Pfirsich, Honig und feine, sich im Hintergrund bedeckt haltende Hefe und Toast.
Das Ganze kommt aber so wahnsinnig intensiv und tief aber trotzdem fein daher, das es mich wirklich umhaut.
Am Gaumen ein ähnliches Bild: war der Cristal anfangs sehr verhalten, war er nun expressiv, aber nicht laut. So filigran und fein, so frisch und knackig.
Auch hier Apfel, Zitronenabrieb und Pfirsich, Zitronenkuchen und Nuss, Brioche und etwas Honig, die allesamt von feiner Mineralität untermalt werden. Trotz der vibrierenden Säure ist er weich und cremig und bezirzt den gesamten Mundraum mit seiner Komplexität.
Das Finish ist lang, prickelnd mit Noten von Honig, Zitrone und Brioche.
Manchmal zahlt sich Geduld eben aus. Ich bin sehr froh, dass ich dem Cristal die Zeit gegeben habe die er offensichtlich brauchte.
Für mich ein riesiger Champagner, der mir vom Stil wahnsinnig gut gefällt und noch lange Zeit
viel Spaß machen wird.
Großartig!
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