“Na dann kommste eben mal bei uns auf Castelfeder vorbei und schaust dir alles an. Das Weingut, die Weinberge und was wir da so rausholen”, sagte Ivan im vergangenen Jahr während einer gemeinsamen Mythos Mosel-Raritätenprobe im Hotel Bellevue in Traben-Trabach. 

Natürlich ging es an diesem Abend um Riesling. Genauer gesagt, gereifte Rieslinge, die von Dorothee Zilliken (Weingut Forstmeister Geltz-Zilliken), Maximilian von Kunow (Weingut von Hövel), Tobias Treis (Julius Treis) und eben Ivan eingeschenkt und präsentiert wurden.

Neben seinem Hauptprojekt in Südtirol bringt er nämlich gemeinsam mit Tobias Treis den Riesling vom Sorentberg auf die Flasche und pendelt quasi zwischen den beiden Weinregionen Mosel und Südtirol hin und her. Immerhin sprechen sie in beiden Regionen deutsch, denn die Weine stehen auf zwei unterschiedlichen Blättern.

Castelfeder – dahinter steht Familie Giovanett

Ivan Giovanett ist mit seiner Schwester Ines die dritte Generation der Giovanetts, die das Weingut Castelfeder in Kurtinig an der Weinstraße bewirtschaften. Gegründet wurde das Weingut im Jahre 1969 von Alfons Giovanett. Er wagte nach seinem Önologie-Studium an der Weinbauschule San Michele all’Adige und weiteren Jahren praktischer Erfahrung den Schritt und rief das Weingut Castelfeder ins Leben. Damals und somit ursprünglich in Neumarkt an der Weinstraße beheimatet. Alfons Sohn Günther, Vater von Ivan und Ines, stieg 1989 in den Betrieb ein und verlegte das Weingut an die heutige Wirkungsstätte in Kurtinig – dem flachen Boden des Tals mit Blick auf die es umrandenden, an Hängen und Bergen gelegenen Weinberge. Heute hat Günther das Weingut seinen Kindern Ines und Ivan übergeben, die in den letzten Jahren durch viele Freiheiten und gesammelte Erfahrungen in ihre Rollen als Verantwortliche des Betriebs hineinwachsen konnten. So übernimmt Ivan die Arbeiten im Keller, wohingegen Ines den Vertrieb und das Marketing im Auge behält. Und die Mama? Naja, die macht, was Mamas so machen. Sie ist die gute Seele des Weinguts, kocht mit viel Leidenschaft für das ganze Team und ist da, wo es brennt. Doch dazu später mehr! 

Es ist also im Spätsommer 2019, als ich mich in den Flieger nach Verona setze, mir anschließend einen Mietwagen nehme und in Richtung Kurtinig fahre. Die gleiche Strecke bin ich 2018 schon einmal gefahren, als ich die Toskana mit dem Auto besuchte. Und diese Strecke ist wunderbar. Sie schlängelt sich rund 90 Minuten zwischen Bergen entlang, oft mit Blick auf kleine, an Hängen gelegene Dörfer, fast immer mit Blick auf Rebflächen an eben diesen Hängen. 

Die ersten Verbindungen zu Wein in Südtirol konnten anhand von Ausgrabungen bereits 500 v.Chr. festgestellt werden. Genauer und intensiver wurde es dann 15 v.Chr., als Südtirol Teil des römischen Reiches wurde und die Weinregion Südtirol erstmals florierte. Neue Reben hielten Einzug. Jahrhunderte später zog es deutschsprachige Gruppen in die Region, die diese bevölkerten und mit akribischem Handwerk den Weinbau vorantrieben. Besonders ambitioniert waren die diversen Klosterorden, die sich dem Südtiroler Weinbau hingaben. Kein Wunder also, dass Südtirol heute gewissermaßen bilingual ist und sich trotz seiner faktischen Zugehörigkeit zu Italien auch dem deutschsprachigen Raum verbunden fühlt. 

Für mich, der italienisch leider nicht im Repertoire hat, eine willkommene Tatsache. Irgendwie wie im Elsass!

Neumarkt – Ursprung von Castelfeder

Als ich das Ortsschild von Neumarkt passiere, wähle ich Ivans Nummer und empfange die Zielkoordinaten des Treffpunkts. Bevor es ins Weingut geht, wollen sie mir – seine Schwester Ines stößt fast zeitgleich dazu – den Ort zeigen, wo Alfons das Weingut 1969 gegründet und vorerst etabliert hat. Und zwar mitten in der Fußgängerzone von Neumarkt, wo sich drumherum weitere Gebäude der Familie befinden. “Gehört die Straße euch?” “Neee, leider nicht”, grinst Ivan und wir machen uns auf zum neuen Verkostungs- und Verkaufsraum von Castelfeder, der nur einen Steinwurf vom alten Weingut entfernt ist. Hier wolle man in Zukunft mehr machen: “Verkostungen, Workshops, Veranstaltungen, und und und. Die Leute sollen unsere Weine kennenlernen. Und auch die Weine Südtirols. Das ist wichtig. Wenn wir international unterwegs sind und unsere Weine präsentieren, in Amerika zum Beispiel, präsentieren wir klar unsere Weine, aber auch immer wieder weitere Südtiroler Weine. Die Gemeinschaft ist wichtig für uns alle!” 

So gibt es in der kleinen, frisch renovierten Weinboutique im Herzen Neumarkts natürlich die Weine von Castelfeder, darüber hinaus aber auch weitere regionale Highlights und sogar deutsche Weine – vor allem Riesling. Liegt zum einen daran, dass die Familie Riesling liebt, zum anderen daran, dass man eben mit dem Sorentberg-Projekt mit Tobias Treis selbst Riesling auf die Flasche bringt und somit zusätzlich getriggert ist. Ist doch klar! 

Und dann ab ins Weingut, oder? Neee! “Zeit für einen Doppio haben wir immer! Musste dir merken. Geht immer.” Eine Angewohnheit, die ich als Kaffee-Liebhaber sehr begrüße. So sprechen wir bei einem Doppio über die Entwicklung des Weinguts und der Rebflächen. “Wir wollen neue Maschinen bestellen. Die sind sauteuer, aber wir brauchen sie. Das Material wird immer mehr und wir müssen es bestmöglich verarbeitet bekommen, deswegen führt kein Weg dran vorbei. Und wenn wir heute bestellen, kriegen wir noch Subventionen vom Staat. Das macht bei den Summen, die solche Maschinen kosten, wirklich was aus – kennst ja die Preise ungefähr. Papa ist gerade selbst beim Hersteller und bespricht die letzten Details.” 

Dass man hier zeitlich eng getaktet ist, war schon beim Ausmachen des Besuchstermins klar. Ines und Tina kamen nur schwer auf einen Nenner, mussten wegen neuer Entwicklungen mehrfach umdisponieren. Und während wir hier bei einem Doppio sitzen und uns austauschen, wird im Hintergrund eine nicht unerhebliche Investition getätigt, um einen weiteren Schritt vorwärts zu machen. Spannend dabei ist zu sehen, dass Günther, der aktuell federführend im Weingut ist, diese wirklich relevanten Entscheidungen mit seinen Kinder gemeinsam trifft und somit schon jetzt entsprechende Verantwortung an sie abgibt. Die beiden wollen das und es wirkt so, als kommen sie damit auch gut klar.

Jetzt aber endlich zum Hotel Check-In! Nein, danke. Weshalb auch? Bei knappen 20 Stunden vor Ort muss man durchziehen, und so geht es gestärkt von einer kleinen Gabe Koffein in die Weinberge. Castelfeder bewirtschaftet rund 60ha an Rebflächen, die sich von Bozen bis Salurn erstrecken und sich aus einer Vielzahl unterschiedlicher Rebsorten zusammensetzen. Wer also denkt, dass in Südtirol nur Chardonnay, Gewürztraminer und Lagrein gedeihen, hat weit gefehlt! 

Castelfeder: Rebflächen und was sie beeinflusst

Die Rebflächen Südtirols liegen klimatisch äußerst günstig, was in der Regel voll ausgereiftes Traubenmaterial bedeutet – fingers crossed! Schaut man sich die Karte an, sieht man im Norden die Alpen, die kühle Einflüsse von Norden entsprechend abschirmen. Im Süden hingegen ist das Gebiet geöffnet, wodurch mediterrane Winde Einzug in die Region halten und mäßigend auf das Klima in Südtirol einwirken. Diese Einflüsse sind wesentlich wärmer und feuchter als die aus Norden kommenden, haben sie ihren Ursprung im nahe gelegenen Gardasee und dem Mittelmeer. Somit handelt es sich in den Weinbergen von Castelfeder um das in Südtirol herrschende alpin-kontinentale Klima.

Durch die direkte Nähe zu den Alpen ist auch der Boden der Region sehr spannend und nimmt natürlich Einfluss auf die Weine. Die Böden Südtirols weisen eine Vielzahl – in Zahlen weit über 100 – unterschiedlicher Bodentypen auf. Darunter sind Vulkangestein, Schiefer und Glimmer, diverse Verwitterungsböden, Kalk und Lehm. Dementsprechend kann Castelfeder eine ganze Reihe an Rebsorten anbauen, die allesamt ihren eigenen Ausdruck haben – abhängig von Boden und Lage. Umso schöner und vor allem spannender, dass sich die Rebflächen von Castelfeder über das ganze Tal verteilen und somit diverse Untergründe vorweisen. Dazu mehr später in den Verkostungsnotizen.

Die Weine von Castelfeder

Mit der Größe von 60ha gehört Castelfeder zu den großen Produzenten Südtirols. Sie sind aber auch einer der Innovationstreiber und Vorreiter der Region. Dementsprechend präsentiert die Familie Giovanett ein möglichst breites Portfolio der Südtiroler Weine, um dem Weintrinker alle Facetten und Ausdrücke aufzuzeigen. 

So unterscheidet man im Hause Castelfeder nicht nur zwischen Sauvignon Blanc, Chardonnay und Pinot Noir. Vielmehr unterscheidet man nach ganzen Weinstilen und folglich Weinlinien, die man hier auf die Flaschen bringt. 

Die drei Linien sind Mont Més, Castelfeder Selection und schließlich Burgum Novum als Flaggschiff der ganzen Kollektion. Mont Més richtet sich als “Einstiegslinie” an jeden, der Lust auf unkomplizierte, aber hochwertige Weine hat. Die Weine sind frisch, jung, zugänglich und bieten mit den Rebsorten Gewürztraminer, Chardonnay, Pinot Grigio, einer weißen und roten Cuvee und einem Pinot Noir einen Wein für jeden Geschmack und auch Anlass. Allesamt handgelesen, ohne Holzausbau und stets auf der frischen Seite gehalten, sind sie der richtige Begleiter auf der Terrasse mit Freunden im Sommer, vor dem Kamin im Winter, zum Lunch oder Dinner! Für mich wären es der Mont Més Chardonnay mit seiner Frische und Saftigkeit und der Pinot Nero – Blauburgunder – mit seiner vollen Beerenfrucht und anregenden Säure am Gaumen. Der Pinot Nero lässt sich übrigens auch wunderbar leicht gekühlt im Sommer genießen – denn auch Rotwein geht im Sommer!

Castelfeder Selection – Authentisch Südtirol

Die zweite Linie bei Castelfeder – Castelfeder Selection – ist so etwas wie das Aushängeschild des Weinguts. Hier werden authentische Weine aus den Südtiroler Weinbergen auf die Flasche gebracht. Die Castelfeder Selections Weine sollen eines ausdrücken: Südtirol. Durch und durch. Schaut man sich in der Castelfeder Weinboutique in Neumarkt das Regal der Linie an, wird eins klar: Südtirol hat viel zu bieten. Hier schöpfen die Giovanetts wirklich das gesamte Repertoir an Rebsorten aus und bieten dem Weintrinker und -liebhaber eine vinophile Reise durch die Region Südtirol. So werden an Weißweinen Chardonnay “Doss”, Pinot Bianco “Vom Stein”, Pinot Grigio “15”, Müller Thurgau “Gassner”, Sauvignon Blanc “Raif”, Gewürztraminer “Vom Lehm” und Kerner “Lahn” vinifiziert. Den Übergang zu Rot finden wir im Lagrein Rosato. 

In Sachen Rotwein finden wir ebenfalls eine spannende, vielseitige Selektion: Klassisch geht es mit dem Schiava “Alte Reben” – Vernatsch – los. Hinter dem St. Maddalena “Schallerhof” verbirgt sich ein leichterer, Lagrein dominierter Rotwein aus dem oberhalb von Bozen gelegenen und knapp 3ha großen Gebiet um das kleine Dorf St. Magdalena. Für mich definitiv ein Must-Try, er zeigt den klassischen Ausdruck von Vernatsch der Region.
Als großer Pinot Noir-Fan – in Südtirol Pinot Nero oder Blauburgunder – führt mich natürlich kein Weg am “Glener” Pinot Nero vorbei. Die Trauben stammen aus den bekannten “Glen”-Lagen, die mir Ivan und Ines während unserer Tour auch hautnah gezeigt haben. Durch die Höhenlage von bis zu 850m steht Glen für eine sehr gute Säurestruktur und einen entsprechend eleganten Blauburgunder. Man findet die klassische rote Beerenfrucht, Kirsche und fein untermalende Würze, bei wunderbarem Säurerückgrat und jeder Menge Trinkfluss!

Abgerundet wird die Castelfeder Selections-Linie von der autochthonen, authentischen Rotweinrebsorte Lagrein. Im “Rieder” Lagrein, der in der Nähe von Bozen wächst und somit die bestmöglichen Bedingungen vorfindet, finden wir das klassisch leuchtende Rubinrot des Vernatsch im Glas. Die Nase ist ausladend, zeigt Waldbeeren und Veilchen. Am Gaumen balanciert, saftig und mit einem sehr runden, harmonischen Mundgefühl. Das geht sowohl solo, als auch zu kernigen Wild- oder deftig gebratenen Gerichten.

Burgum Novum by Castelfeder – Die Königsklasse

Geht es dann an die Königsklasse aus dem Hause Castelfeder, heißt die Linie “Burgum Novum”. Während meines Besuchs auf Castelfeder nahmen wir die Weine der Burgum Novum-Linie besonders unter die Lupe – zum Glück. Zum einen gab es sie solo zur Verkostung, zum anderen zum Dinner, das liebevoll von Mama Alessandra zubereitet wurde. Eine Mama wie sie im italienischen Buche steht – bestimmend und straight, dabei stets lachend, wild gestikulierend und super lieb. 

Burgum Novum steht für die edelsten Gewächse von Castelfeder, für die man besonders aufwendig und intensiv gearbeitet hat – im Weinberg und auch im Keller. Im Gegensatz zu den Weinen der Mont Més und Castelfeder Selections-Linie werden die Burgum Novum-Weine allesamt im Holz ausgebaut. Natürlich variiert der Holzeinsatz je nach Rebsorte und wird individuell auf den Wein abgestimmt. 

Es geht mit der Sauvignon Riserva “Burgum Novum” los – ein Sauvignon Blanc wie ich ihn liebe. Weg vom ganz grünen, hin zu Sekundäraromatik vom Holzeinsatz, einer exotischen Frucht und Mineralität. Die Nase ist betörend, der Gaumen präzise, mit vitaler, gut eingebundener Säure und langem Finish. Bevor der Wein das Weingut verlässt, verbringt er zwölf Monate in 50% Edelstahl und 50% Tonneaux, anschließend nochmal 12 Monate im Stahltank und final weitere zwölf Monate auf der Flasche. Und diese Zeit tut ihm sehr gut. Er ist rund, harmonisch und ausgefeilt.

Als weiterer Weißer der Burgum Novum Linie reiht sich die Chardonnay Riserva ein. Handverlesene, ausgesuchte und auf Kalkschotter gewachsene Trauben landen hier 18 Monate im Barrique, gefolgt von zwölf Monaten im Stahltank und sechs Monaten auf der Flasche. Ein ebenfalls ausgefeilter, edler Tropfen, dem die Zeit im Weingut sehr gut tut. Die Nase ist reif, mit gelbem Apfel, etwas Zitrusfrucht und tropischer Frucht von Ananas. Dazu gesellen sich feine Röstaromen, etwas Nussiges, sowie ein wenig Butter. Alles steht wunderbar nebeneinander, ist sehr fein abgestimmt und ergibt eine sehr feine, elegante Nase. Genauso elegant präsentiert er sich am Gaumen: sehr klar, feine reife Frucht, Salzigkeit, tolle Säurestruktur und langes Finish. Die Chardonnay Riserva schenkte mir Ivan blind neben einem Gaja “Gaja & Rey” und einem “Cervaro della Sala” von Antinori ein. War mir der Cervaro in dieser Reihe etwas zu üppig und reif, schenkten sich die Chardonnay Riserva und der Gaja keinen Meter. Beide wahnsinnig elegant und fein, komplex und mit enormer Länge. Schwer einen Wein zu picken, wäre da nicht eine Preisdifferenz von 150€, die die Sache klar macht.

Wie schon bei der Castelfeder Selection, ist für mich auch bei Burgum Novum der Pinot Noir “Pinot Nero Riserva” ein wichtiger und spannender Wein. Ist er vom Aromenbild dem kleinen Bruder selbstverständlich ähnlich, hat der Burgum Novum aber mehr Tiefe, Komplexität, Ausdruck und ein größeres Lagerungspotenzial. Selbstredend fließen nur handverlesene, perfekt gereifte Trauben aus den besten Lagen der Giovanetts in die Pinot Nero Riserva. Die Böden bestehen als Basis aus Lehm und sind von Kalk durchzogen. Das macht die Weine etwas üppiger als die des Burgund, verleiht ihnen aber den Südtiroler Spirit. Um den besten Reben im Keller nachzukommen und das bestmögliche herauszuholen, wird der Pinot Nero 18 Monate im Barrique gelagert, was ihm zu mehr Struktur und Finesse verhilft. Sauerkirsche und würzige Raucharomen kommen mir direkt in den Sinn wenn ich an das Tasting zurückdenke. Reife Beerenfrucht, ein kleiner Hauch Vanille, Röstaromen vom Barrique, dazu belebende Säure und ein langer, würziger Abgang. Mit Luft wird er immer feiner und finessenreicher! 

Die Burgum Novum-Linie wird von der Cabernet Riserva und Lagrein Riserva abgerundet. So ist auch in diesem Top-Segment für jeden Geschmack der richtige Tropfen vorhanden. Für die Liebhaber kraftvoller, dichter und gerbstoff intensiver Weine gibt es den Cabernet, der mit dunkler Frucht und vollem Körper daherkommt. Die Lagrein Riserva besticht optisch mit einer dichten, tiefen Farbe von purpur-rot und mit Aromen von Pflaume, Schokolade, Veilchen und roten Beeren. Am Gaumen spielende Säure, etwas Frucht und Würze. Perfekt zur deftigen Küche!

Auch wenn ich persönlich großer Fan der Burgum Novum-Linie bin, ist die Aufteilung der unterschiedlichen Weine in die drei Linien sehr sinnvoll und nimmt so den Weintrinker an die Hand, und hilft ihm dabei den richtigen Wein für seinen individuellen Geschmack zu finden. Südtirol-Neulinge können mit der Mont Més-Linie einstiegen, die ich persönlich für den entspannten Genuss im Hochsommer auf der Terrasse auch wunderbar finde, und sich zur Castelfeder Selection hocharbeiten und somit das Terroir und den Ausdruck Südtirols kennenlernen. Wer sich dann an die wirklich großartigen Burgum Novums traut, wird mit komplexen, sehr feinen und ausdrucksstarken Weinen belohnt, die zum Launch schon zugänglich sind, und mit Zeit auf der Flasche nochmals dazugewinnen. 

Zurück nach Südtirol

Der Besuch bei Familie Giovanett in Südtirol war zwar kurz, konnte mir aber einen tiefen Einblick in die Weine Südtirols und die Weine von Castelfeder im Besonderen geben. Zeit auf einem Weingut zu verbringen ist immer lehrreich und spannend, fällt der Besuch aber auf die Lese – wie mein Besuch bei Castelfeder – geht es schon mal hektisch zu. So muss Ivans Vater mal schnell nach Bozen, um noch eine neue Maschine zu bestellen, Ivan wird vom Keller-Team gerufen oder Ines bekommt einen Anruf aus den USA. Derweil kommen in unregelmäßigen Abständen Traktoren mit neuen Ladungen von Trauben herein, die schnellstmöglich verarbeitet werden müssen. Schön zu sehen, dass die Laune des Teams durch die Bank gut ist, man motiviert ist und freudiger Erwartung, was noch so an Trauben hereinkommt. Und das, obwohl die Trauben nicht immer so sind, wie sie sein sollen, die Stängel hier vielleicht etwas grün sind oder aus der Parzelle zu wenig gelesen wurde. Aber was soll man machen? “Das ist die Natur. Wir müssen mit dem arbeiten, und lernen zu arbeiten, was die Natur uns gibt”, so Ivan. 

Ich hoffe, dass ich bald wieder nach Südtirol komme. Nicht wegen der schönen Landschaft, zumindest nicht nur. Auch weil ich ich die von Mama Alessandra für die gesamte Lesemannschaft gekochte Pasta saugut fand und wieder essen mag und natürlich, weil ich auf weitere Jahrgänge oder sogar eine Vertikalverkostung der Castelfeder-Weine gespannt bin. Wie reifen die Weine? Wie entwickeln sich die Chardonnay und Sauvignon Blanc Burgum Novum Riservas mit mehr Zeit auf der Flasche? Und der Pinot Nero?

Ich werde berichten!


Jetzt für den BJR Le Bouquet Newsletter anmelden!

* Felder sind erforderlich

Die neue EU-Datenschutz-Grundverordnung (EU-DSGVO) tritt am 25. Mai 2018 in Kraft. BJR Le Bouquet nimmt wir den Schutz Ihrer Daten sehr ernst und nimmt aus diesem Anlass Anpassungen an unserer Adressdatenbank vor.Zum Schutz Ihrer Daten möchten wir Sie bitten, Ihre E-Mail-Adresse durch einen Klick auf diesen Link oder den unten stehenden Button, zu bestätigen.

Sie können sich jederzeit umentscheiden und sich mit einem Klick auf “Abmelden/Unsubcribe” vom Newsletter abmelden. Alternativ können Sie uns auch per Mail an info@bjrlebouquet.com kontaktieren.Wir nutzen ihre Daten mit höchstem Respekt und geben diese niemals an Dritte weiter. Mit einem Klick unten bestätigen Sie ihre Erlaubnis.

Author

Björn Bittner ist der Gründer von BJR Le Bouquet. Im Magazin beschäftigt er sich mit den Themen Premium-Kulinarik, Luxus und Lifestyle. Bon Vivant!

Comments are closed.