Als Kind hatte ich diverse Autoquartetts. Jeder kennt sie und fast jeder hat sie geliebt. Die begehrtesten Karten waren selbstverständlich die “Supertrumpf” oder “Gigatrumpf”-Karten. In diesem Fall müsste es anhand der Randdaten des Fahrzeugs – oder besser Raumschiffs – eigentlich “Hypertrumpf” heißen. Einer dieser Trümpfe war der Bugatti EB 110, der von 1991 bis 1995 gebaut wurde. Hätte man mich bei Bugatti Düsseldorf nicht auf den EB 110 aufmerksam gemacht, hätte mich der Bugatti Centodieci zwar an etwas erinnert, jedoch hätte ich ihn wohl nicht zuordnen können. Übrigens war der EB 110 der letzte Bugatti, der vor der Übernahme von Volkswagen in Serie gebaut wurde. Nachdem Bugatti nun von Rimac übernommen wurde, stellt der Centodieci ebenfalls einen Meilenstein in der Geschichte der französischen PS-Schmiede dar.

Der Bugatti Centodieci – Centodieci heißt aus dem italienischen übersetzt 110 – ist die Hommage an den EB 110 und wenn man das weiß, erkennt man sofort die Parallelen wie auch die neuen, eigenständigen Komponenten des Hypercars. Der normalerweise dominante Grill des Chiron, auf dessen Basis der Centodieci steht, ist merklich kleiner und dem EB 110 nachempfunden. Weitere Parallelen sind die ausgeprägten Lufteinlässe an der Front und die fünf ovalen Öffnungen an der B-Säule, über die sich der W16-Mittelmotor kühlende Luft zieht. Zwar sind die Felgen komplett neu, erinnern in der direkten Gegenüberstellung mit den sieben Speichen dennoch an den EB 110.

Kommen wir zu den Daten und Fakten des Bugatti Centodieci: Wie erwähnt schiebt der 1600 PS-Bolide – hier gibt es 100 PS mehr als im “handelsüblichen” Chiron – über 16 Zylinder mit vier Turboladern in komplett andere Sphären. Im Sprint, wenn man das so nennen möchte, beschleunigt der Centodieci seine Pfunde in nur 2,4 Sekunden auf 100 km/h. Auf 200 km/h ist er in 6,1 Sekunden und die 300 knackt er leichtfüßig in nur 13,1 Sekunden. Die Höchstgeschwindigkeit wird werksseitig mit 380 km/h angegeben, wobei motortechnisch noch einiges mehr gehen sollte.
Wer jetzt Gefallen an diesem Spielzeug gefunden hat, muss leider enttäuscht werden. Nur 10 Exemplare laufen vom Band und werden noch dieses Jahr ausgeliefert. Der Preis? Schlappe 9,5 Millionen Euro werden hier fällig. Who is in?!

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Author

Björn Bittner ist der Gründer von BJR Le Bouquet. Im Magazin beschäftigt er sich mit den Themen Premium-Kulinarik, Luxus und Lifestyle. Bon Vivant!

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