Urlaubsaison ist Testsaison. Und ich teste, besser gesagt prüfe Albers auf Herz und Nieren. Sowohl das Fleisch, als auch die Logistik. In der BEEF’N’WEIN Reihe von Albers Food und BJR Le Bouquet.
BEEF’N’WINE – was bisher geschah
Die erste Ausgabe von BEEF’N’WINE hielt ein 1,8kg Greater Omaha Porterhouse für unseren Kugelgrill bereit. Dazu gab es einen perfekt auf das Fleisch abgestimmten Shiraz aus Australien.
Dem üppigen Porterhouse folgte ein phänomenales Triple-Pairing. Was das ist? Wir hatten das wunderbar marmorierte Secreto vom 100% Iberico aus Spanien. Dazu gab es eine der spanischen Rioja-Ikonen mit der Castillo Ygay Reserva Especial aus dem Hause Marques de Murrieta. Und um das Triple voll zu machen, genossen wir das Ganze in Spanien, mit Blick über die Berge Mallorcas. Unbezahlbar.
Dieses Mal sollte es für das Fleisch vom deutschen Festland über den Hindenburgdamm auf die Insel Sylt gehen. Trotz des Wissens über gelegentlich kritische Wetterbedingungen, und das damit verbundene, erhöhte Risiko einer trockenen Grillsession, wagten wir es.
US-Ribeye auf Sylt
Nach Porterhouse und Secreto und bevor es nach Japan geht, war es mir wichtig, das Ribeye-Steak – als mein persönliches Lieblingsstück vom Rind – von Albers zu probieren. Ich entschied mich für das Greater Omaha Gold Label Ribeye aus Nebraska und hatte damit einige sehr schön marmorierte, fein mit Fett durchzogene Ribeye-Steaks vor mir liegen.
Nebraska, das steht für Beef, das steht für Premium-Beef von mit Platz und Freiheit verwöhnten Rindern.
Selbstverständlich ist die Sache mit dem Lieblingssteak sehr subjektiv und nicht zu verallgemeinern, trotzdem kann man sicher sagen, dass das Ribeye als das Steak der „Fleischfreaks“ und Liebhaber gilt. Warum? Betrachtet man den Cut, kann man drei Muskelstränge erkennen aus denen sich das Steak zusammensetzt. Verbunden sind diese durch unterschiedliche Fettschichten. Und eben diese Konstellation macht das Ribeye so wahnsinnig sexy. Im Gegensatz zu beispielsweise Filet oder Rumpsteak, ist das gesamte Steak durchzogen, marmoriert von Fett und bekanntermaßen ist Fett ein Geschmackträger. Gemeinsam mit dem Geschmack des Nebraska Rinds ergibt sich ein kerniger Taste, eine traumhaft saftige Struktur und ein phänomenales Mundgefühl am Gaumen. Diese Kombi ist nach meinem Erachten, nicht nachzuahmen oder zu ersetzen.
Beilage? Tut das Not?!
Da der Eigengeschmack des Fleisches so gut ist, steht die Frage nach Beilagen zwar immer im Raum, eigentlich möchte man es aber vom Grill nehmen, aufschneiden, grobes Meersalz darüber streuen und dann einfach mit den Fingern genießen.
Eine bombastisch gute Gorgonzola-Sauce wäre zwar genial zum Filet, vielleicht auch zum Roastbeef, zum fettdurchzogenen Ribeye allerdings kaum nötig. Und so fokussieren wir uns auf die Kernkompetenz – das Fleisch – und bauen mit Süßkartoffelpüree und Filets vom Maiskolben etwas eher Süßes zum herzhaften Beef.
Wein zum Ribeye – Rot? Oder mal was Neues?
Da ich nie alleine grille und BBQ genauso „to share“ ist wie Wein, ist die Frage nach dem Wein immer wieder erfrischend. Um richtig, wenn es das überhaupt gibt, aufgestellt zu sein, hatten wir eine weite Range an Weinen von zuhause mit auf die Insel genommen. Das reichte vom jungen kalifornischen Roten, über gereiften Bordeaux, bis hin zum deutschen Pinot Noir – Spätburgunder.
Während der Weinvorbereitung zum Dinner stach mir eine Flasche 2000er Auslese von Dr. Loosen ins Auge. Aus dem Erdener Prälat an der Mittelmosel, sicher einer der absoluten Top-Lagen des Landes, versprach der restsüße Riesling eine Granate zu sein.
Aber restsüßen Riesling zum Ribeye? Wieso denn nicht?! So kennt man restsüßen Riesling zum Dessert, zum Käse, zur Gänseleberterrine oder zum Thai-Curry. Und natürlich sind das alles herrlich leckere Kombinationen. Doch wer hat schon mal heiß angebratenes Beef vom Grill mit restsüßem Riesling gepaart? Ich mache es immer wieder und bin schwer begeistert von dieser Kombination.
Das Ribeye wurde übrigens zunächst indirekt gegrillt, um es auf Temperatur und Garpunkt zu bringen. Abschließend bekam es dann mit voller Hitze eine schöne Kruste verpasst. Und es passte – so kross angebraten und rauchig – abgöttisch gut zu diesem gereiften, restsüßen Riesling.
Reife und Frische trafen sich im Glas. Die Nase voller Honig, Orangenzeste und Toffee. Auch etwas Butter. Am Gaumen stand der Wein voll im Saft, lebendige Säure, etwas kräutrig und eine noch atemberaubende Frucht. In Paarung stimmten die Süße und das Fleisch perfekt zusammen. Falls ihr das noch nicht probiert habt, try it!
Damit ich hier niemanden enttäusche und allen Geschmäckern einigermaßen gerecht werde, haben wir auch noch einen deutschen Spätburgunder aus dem Rheingau zum Beef gereicht. Als klassische, zeitlose Kombination immer eine sichere Nummer, allerdings war für mich die Riesling-Beef-Kombi diesmal der klare Sieger.
Und, dauernd Rotwein und Beef wäre doch auch langweilig, oder?!
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