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Zum Start meiner BEEF’N’WINE-Reihe mit Albersfood im vergangenen Monat habe ich ein 1,8kg US Porterhouse Steak aufs Rost gepackt. Dazu wurde ein wundervoller australischer Shiraz serviert. In dieser Woche geht es nun weiter und es wird spanisch. In mehrfacher Hinsicht.
Ich sitze gerade auf Mallorca, Spanien, am Pool und schreibe diesen Blog. Und was wäre dieser ohne spanisches Premium-Fleisch und ein rotes, spanisches Gewächs?! Zumindest nicht so ganz authentisch.
Spanien Edition auf Mallorca
Darum habe ich mich für diese spanische Ausgabe von BEEF’N’WINE für das kleine, schwarze Schwein der iberischen Halbinsel entschieden – das Cerdo Ibérico. Die Tiere, die in der Extremadura, im Südwesten Spaniens natürlich gezüchtet werden, bewegen sich frei in ihrer natürlichen Umgebung. Rund ein Hektar steht jedem Tier zur Verfügung. Dieser enorme Freiraum und die perfekte Versorgung mit ihrem Hauptnahrungsmittel – den auf den Boden herabfallenden Eicheln – sorgen dafür, dass das Fleisch der kleinen schwarzen Schweine ein besonderes Aroma bietet.
Es hat typischerweise einen süßlichen, etwas nussigen Geschmack und eine besonders schöne Marmorierung.
Alles zum schwarzen Ibérico-Schwein
Bekannt geworden ist das Cerdo Ibérico durch den weltweit beliebten „Jamon Ibérico“, den Schinken vom Iberico-Schwein. Heute weiß man, dass auch die verschiedenen Cuts von diesem kleinen Racker fantastisch sind, eben weil sie so einen markanten, einzigartigen Eigengeschmack haben. Egal ob Presa, Filet oder Secreto.
Mein Favorit ist das Secreto. Es ist extrem zart, ähnlich einem Filet, allerdings fein mit Fettäderchen durchzogen und deshalb saftiger und geschmacklich noch intensiver.
Ich bin immer noch der Meinung, dass man „geiles“ Fleisch nicht mit viel drum herum „kaputtmachen“ sollte. Deshalb gibt es das Secreto vom Iberico vom Holzkohlegrill, ausschließlich mit etwas Salz und Pfeffer. Scharf angebraten, passende Kerntemperatur, dünn aufgeschnitten – der perfekte Starter.
Ibérico passend begleiten?
Womit man dieses feine Stück Schwein serviert? Was darf es denn sein?
Ehrlich gesagt tut ein frisch aus dem Kühler gezogenes San Miguel oder Estrella bei den hiesigen 35 Grad wahnsinnig gut. Auch zum BBQ. Natürlich auch zum BBQ. Vielleicht wäre das aber etwas zu einfach.
Die Frage nach der Herkunft des Weines setze ich im gegebenen Setup als klar voraus. Als großer Fan sowohl spanischer Weißweine, als auch Rotweine, wären da eine Reihe Sachen die ich gerne zum Secreto probieren würde. Zunächst dachte ich an Garnacha, bin dann jedoch von Campo de Borja ins Rioja gewandert und habe mich für diese, eine meiner liebsten Regionen, entschieden.
Im Rioja werden nicht nur wunderbare, weltweit bekannte Rotweine vinifiziert, sondern auch eine ganze Reihe wirklich herausragender Weißweine.
Für das Secreto schaue ich mich beim 1852 gegründeten Weingut Marques de Murrieta um, das sowohl weiße als auch rote Riojas auf die Flasche bringt.
Klassiker aus dem Rioja
Gerne würde ich die beiden Flagships – die Castillo Ygay Gran Reserva Especial – als Blanco und Tinto „gegeneinander“ zum Secreto genießen. Leider konnte ich a) keinen Blanco auf der Insel ausfindig machen, b) ist der Retailpreis dieses, auf rund 8000 Flaschen limitierten, bisher nur einmal in 1986 produzierten, Weins entsprechend hoch. Auch die Alternative, den ebenfalls aus der Viura-Traube vinifzierte Capellanìa, konnte ich leider nicht bekommen.
Halb so schlimm, nun steht eine perfekte Flasche 2009er Castillo Ygay Gran Reserva Especial vor mir, ich habe den Duft vom Secreto in der Nase und einen unbezahlbaren Blick auf die Berge Mallorcas.
Die Gran Reserva, die erst Jahre nach der Lese der Trauben auf den Markt kommt, zeigt sich wie erwartet großartig. Der Ygay steht dicht und kirschfarben im Glas. Die Nase ist überwältigend. Es ist einfach immer wieder so wunderbar diese klassischen Riojas im Glas, in der Nase und am Gaumen zu haben. Ein betörendes Bouquet von reifer dunkler Frucht, die so herrlich elegant die Nase hochsteigt. Dahinter frischere Frucht von Himbeere und Johannisbeere, feine würzige Noten und etwas Lakritze. Am Gaumen so herrlich weich und voller Eleganz. Reichhaltig mit vollem Körper, saftig und animierend. Bekannt für das enorme Reifepotenzial, ist diese 2009er Gran Reserva natürlich noch ein Baby, jedoch schon jetzt seidig weich und mit viel Trinkspaß.
Spanien trifft Spanien – herrlich
Dieses Pairing gefällt mir unter neutralen Gesichtspunkten schon super gut, mit den aktuellen Rahmenbedingungen auf der Insel wird diesem Hochgenuss natürlich die Krönung aufgesetzt.
Und auch dieses Mal bestätigt sich: hochwertiges Fleisch und tolle Weine sind einfach wie füreinander gemacht.
In der nächsten Ausgabe von BEEF’N’WINE mit Premium-Fleisch von Albersfood und Weinen von BJR Le Bouquet wird wieder Rind das Thema sein. Vielleicht geht es sogar nach Japan – ich bin jetzt schon gespannt!